Raggare vs. Rockabillys ?!

Raggare vs. Rockabillys ?!

Raggare vs. Rockabillys?!

Sind Raggare und Rockabilly nicht die selbe Personengruppe? Gehören nicht Beide der selben Kultur an? Steht nicht für Raggare und die Rockabillys das Auto, die Musik, der Stil der 50er Jahre im Mittelpunkt?

Wer sind denn diese Raggare?

Der Ausdruck Raggare  kommt vermutlich von raggar, was soviel wie „aufreißen“ bedeutet. Raggare sind eine Rocker-Kultgruppe in Schweden, die sich ursprünglich in den 1950er Jahren gebildet hat. Vorbild hierfür waren die Greaser aus den USA mit ihrer Rock´n´Roll-Musik, den amerikanischen Fahrzeugen und der entsprechenden Mode.

Im Mittelpunkt standen derzeit die amerikanischen Straßenkreuzer, die gehegt und gepflegt wurden. Aus den Radios klang die typische Rockabilly-Musik und die Kleidung war den 1950er Jahren angepasst. Die Männer trugen karierte Baumwollhemden, Lederjacken und gelten ihre  Haare. Die Frauen trugen gerne Haarbänder, Petticoats und Schuhe mit Pfennigabsätzen.

In Schweden galten Raggare später als Aufreißer junger Mädchen und als Gruppe Halbstarker. Unter dem Einfluss von Alkohol und Drogen sorgten sie oft für Ärger. In den 1970er Jahren erlangten sie ein noch negativeres Ansehen durch ihre massiven Auseinandersetzungen mit den Punks, welche häufig in heftigen Prügeleien endeten.

1963 erließ Schweden den sogenannten Raggare-Paragrafen. Dieser erlaubte der Polizei, jedes minderjährige Mädchen notfalls mit Gewalt aus einem Raggar-Auto herauszuholen. Die Schweden hatten große Sorge um ihre Töchter und deren Moral, zumal Raggar-Bruda (Raggar-Bräute) keinen guten Ruf in Schweden hatten.

Und wer sind nun die Rockabillys?

Strassenkreuzer
Ami-Schlitten in Halland

In den 1970er Jahren waren die ursprünglichen Raggare  aus dem Jugendalter herausgewachsen und hatten sich dem bürgerlichen Leben zugewandt. Die Liebe zu der Subkultur blieb aber oftmals bestehen, so dass sich aus den Raggare heraus die Rockabillys bildeten.

Hier steht der gepflegte Ami-Schlitten wieder im Vordergrund. Mit viel Liebe zum Detail wird dieser so gut es geht erhalten und restauriert. Ein Muss ist zudem die bekannte Rockabilly-Musik, die aus dem Radio oder dem CD-Player schallt. Die entsprechende Kleidung für Männer, Frauen und Kinder wird oft nicht nur zu Treffen getragen. Rockabilly hat sich zu einem Lebensstil entwickelt, der nicht nur bei großen Treffen zum Vorschein kommt, sondern auch im Alltäglichen gelebt wird.

Der Vintage-Style der teilweise 1930er – 1950er Jahre ist hier das A & O.

Vergleich Raggare und Rockabillys

Was beide Gruppen verbindet:
  • Liebe zu den amerikanischen Straßenkreuzern der 1950er Jahre
Die Unterschiede:
  • Kleidungsstil
  • Musik

Beide Gruppen begeistern sich für alte, amerikanische Autos. Während die Rockabillys alles dafür tun, das alte Fahrzeug im Originalzustand zu erhalten, gestalten Raggare ihre Autos gerne um. Hier trifft man häufig auf völlig ausgebeulte, mit Rat-Look versehene Autos und Hot-Rots. Viele der Autos hätten wahrscheinlich niemals den TÜV in Deutschland bestanden.

Eine Kleiderordnung bei den Raggare gibt es nicht, allerdings ist eine „Kutte“ oder Lederweste etwas, das man regelmäßig vorfindet.

Der Musikstil unterscheidet sich dahingehend, dass Raggare praktisch alles hören: von Rock, bis hin zu Punk oder Techno. Die Rockabillys sind der Musik der 1950er Jahre treu geblieben und hören bevorzugt diese.

Ami-Schlitten
Ami-Schlitten in Halland

Fazit:

Beide Gruppen werden allgemeinhin als Raggare bezeichnet, wobei es doch einige Unterschiede gibt. Es haben sich beide Gruppen aus den ursprünglichen Raggare der 1950er Jahre herausgebildet Die ersten Raggare haben mittlerweile das Alter von Großeltern erreicht – die folgende Generatione hat zum Teil ihren eigenen Stil entwickelt.

Auf Treffen sind beide Gruppen anzutreffen und was mich persönlich fasziniert: Jung und Alt findet zusammen und lebt die Gemeinsamkeit aus. Das alles funktioniert im friedlichen Rahmen und im Respekt vor einander.

 

 

 

 

Diana

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