Ist Heimat Herzenssache?
Heimat laut Wikipedia:
Der Begriff Heimat verweist zumeist auf eine Beziehung zwischen Mensch und Raum (Territorium). Im allgemeinen Sprachgebrauch wird er auf den Ort angewendet, in den ein Mensch hineingeboren wird und in dem die frühesten Sozialisationserlebnisse stattfinden, die zunächst Identität, Charakter, Mentalität, Einstellungen und Weltauffassungen prägen. Er steht auch in einer speziellen Beziehung zum Begriff der „Siedlung“; dieser bezieht sich, im Gegensatz zum Wohnplatz, in der Regel auf eine sesshafte Lebensform, d. h. auf ein dauerhaftes bzw. langfristiges Sich-Niederlassen und Wohnen an einem Ort bzw. in einer Region. Der Heimatbegriff befindet sich in ständiger Diskussion.
Was ist Heimat?
Heimat – die meisten Menschen verbinden damit oftmals den Ort ihrer Kindheit, ihre Geburtsstadt, ihren aktuellen Wohnort oder einen anderen, physischen Ort.
Aber ist Heimat wirklich immer etwas Greifbares, eine bestimmte Ortsbezeichnung, ein bestimmtes Land, oder kann sie nicht auch reine Herzenssache sein?
Schleswig – Holstein
Müsste ich für mich eine Entscheidung treffen, was für mich meine deutsche, physische Heimat ist, dann würde ich immer mit „Schleswig – Holstein“ antworten. Hier bin ich aufgewachsen, hier wurden meine Kinder geboren und hier habe ich die meiste Zeit meines Lebens verbracht.
Ich freue mich auch heute immer sehr, wenn ich meinen Großen in der alten Heimat besuche – ich liebe die Ostsee, das Naturell der Leute und ja, fernab vom Meer liebe ich mittlerweile auch das Kreischen der Möwen…und natürlich meinen Großen!
Es ist alles so vertraut, nichts fühlt sich fremd an und ich bin schnell wieder „drin“ im typisch norddeutschen Dialekt, der sich in SH doch sehr von dem in Niedersachsen oder Mecklenburg – Vorpommern unterscheidet.
Die Wortkargheit, das „erstmal warm werden“ mit den Leuten, das alles ist mir wohlbekannt und damit kann ich um – und was ich nie abgelegt habe und weiterhin nutze ist das „Moin“ – das ist wohl in meiner Persönlichkeit verankert :o)
Niedersachsen
Als zweite Heimat würde ich Niedersachsen bezeichnen – hier habe ich auch viele Jahre gelebt und die Gezeiten, die Leute und die Natur dort lieben und schätzen gelernt.
Als Ostseekind habe ich mich zwar nie daran gewöhnt, dass Badengehen im Sommer nur bei Hochwasser geht und nicht unbedingt dann, wenn ich Zeit und Lust dazu habe, aber so eine Wattwanderung oder auch die unbeschreiblich schönen Sonnenuntergänge entschädigten dafür alle Mal.
Wenn ich jetzt meinen Kleinen dort besuchen fahre, geht es mir ähnlich, wie wenn ich nach SH fahre – alles ist vertraut, fühlt sich bekannt an und auch dort haben die Leute ihr Herz auf dem rechten Fleck. Ich liebe die Nordsee, das flache Land, die Leute und natürlich meinen Kleinen!
Mecklenburg – Vorpommern
Seit fast 3 Jahren nun lebe ich in Mecklenburg – Vorpommern und auch hier ist es meines Empfindens nach sehr norddeutsch, wenn auch anders als in SH oder NS.
Was absolut unschlagbar hier ist, das sind die Wälder, und die Felder, an denen noch Kornblumen und Mohn wachsen, die manchmal unglaubliche Weite und dass es hier immer noch viel unberührte Natur gibt.
In meiner Ecke gibt es zwar kein Meer, aber es ist recht nah dran und als Ausgleich finden sich hier viele Seen.
Hier können wir wirklich einen Tagesausflug in die Wälder machen, stundenlang mit den Hunden spazieren gehen, am See picknicken, Eisvögel und Nutrias beobachten oder uns einfach ungestört auf eine Wiese setzen und die Ruhe genießen – hier ist all das noch möglich!
Auch hier bin ich zu Hause, liebe die Natur, die Tierwelt und natürlich meinen Schatz!
Schweden
Aber – und das ist einen weiteren Artikel wert – das Gefühl von Heimat, von nach Hause kommen, am richtigen Platz zu sein, frei atmen zu können – das hatte und habe ich immer nur in Schweden.
Warum Schweden – oder ist Heimat Herzenssache?
Fortsetzung folgt…
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